Montag, 23. Mai 2016

Hommage an die vielen Hessen: Klappradfahrt von Offenbach nach Offenbach?

Die Holzfäller aus Langenselbold, Binford aus Wiesbaden, Rakete Frankfurt, Klappsissi. Immer mehr Hessen entdecken das Klapprad für sich und der Ruf nach Völkerverständigung wird immer lauter. Längst haben die Hessen außerdem die Analogie ihrer Rippengläser mit den Dubbegläsern aus der Pfalz erkannt. Zeit für eine grenzübergreifende Friedensfahrt. Der Vorstand des Pfälzer Klappvereins liebäugelte deshalb schon längere Zeit mit einer Fernfahrt "Dudenhofen>>>Dudenhofen", leider ist das Pfälzer Dudenhofen ungefähr so reizvoll wie die Trunkenfahrt in einem Kinderkarussel bei Stromausfall. So lag das Projekt jahrelang auf Eis, bis aus dem Umfeld der Vereinsführung der entscheidende Impuls kam: Offenbach >>> Offenbach. Vom Pfälzischen Offenbach an der Queich geht es über eine 130km lange, flache Strecke direkt ins Hessische Offenbach am Main. Eine One-Way-Strecke auf Einweg-Klapprädern. Der Clou: Die Klappräder werden direkt am Marktplatz in Offenbach abgestellt und kommen der Aktion "Ein Rad - Ein Schuss" zu gute, in dem sie unabgeschlossen der örtlichen Junkieszene zur Verfügung gestellt werden. "Dadurch sparen wir uns den teuren Rücktransport", wird einer der Ideengeber der Tour zitiert. Eine Rechnung, die aufgehen könnte. Die Klappradfans haben mittlerweile häufig messyhaft viele Klappräder in ihren viel zu kleinen Kellern stehen, sodass hier wirklich eine Win-Win-Situation geschaffen würde. Dass die Räder über den Schwarzmarkt ohnehin wieder auf ebay und anderen Portalen im Netz auftauchen ist hierbei noch ein wirkungsvoller Nebeneffekt.

Die Fahrt, die im geschlossenen Verband geplant sein wird ist mit einer Gesamtfahrzeit von 5:30 terminiert, wohlwissend, dass die Teilnehmer nicht mit der besten Ausrüstung antreten werden. Geplant ist die Tour für Ende November, Abfahrt ist gegen 11 Uhr in Offenbach an der Queich, sodass die Ankunft mit dem einsetzenden Sonnenuntergang zusammentrifft. Dort besteht dann die Möglichkeit, die Elektrolytspeicher auf dem Weihnachtsmarkt mit heißem Apfelwein und halalen Speisen aufzufüllen.

Die Fahrer - vor allem die mit pfälzischer Herkunft - erwartet in Offenbach am Main eine bunte, unbekannte Welt mit vielen bleibenden Eindrücken. Man erwartet einen ähnlich einschneidenden Kulturschock wie 2014 in Berlin. Wer damals in Berlin nicht vom Taxi überfahren oder vom Hütchenspieler abgezogen wurde erhält mit der Fernfahrt eine neue Chance auf spannende Abenteuer.

Hier die Zwischenstationen:

Offenbach an der Queich
Germersheim
Speyer
Otterstadt
Mannheim
Lampertheim
Lorsch
Zwingenberg
Seeheim-Jugenheim
Darmstadt
Egelsbach
Heusenstamm
Offenbach am Main

weiterführender Link

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Mit der Walz in die Pfalz zum World Klapp - Interview mit Jürgen S.

KLL: Man hört, dass Ihr den Bau eines ultraschweren Klapprades für die Teilnahme am kommenden World Klapp plant. Was hat es damit auf sich?

JüS: Hallo Klappileaks, ja das ist richtig. Das Klapprad vom Typ Condor wird mit extrem schweren Vollscheiben ausgestattet sein. Die Laufräder wiegen alleine 71kg.

KLL: Wie muss man sich das vorstellen?

JüS: Nun, die Räder sind aus einem Stück Stahl gedreht. Sie sehen ähnlich aus wie große Hantelscheiben, nur dass sie aussen ein Felgenbett haben und innen eine Achse.

KLL: und was soll das bringen?

JüS: Das werdet Ihr schon sehen!

KLL: Nein im ernst: Wer fährt denn freiwillig ein so schweres Fahrrad?

JüS: Also, zunächst müssen wir annehmen, dass der WK nächstes Jahr im gleichen Modus und dann auch wieder in Schopp stattfindet. Dann erhoffen wir uns von den schweren Scheiben ein gleichmäßigeres Tempo.

KLL: Wie das?

JüS: Die Laufräder fungieren als Schwungscheiben. Durch die kleinen Laufraddurchmesser und die damit bedingt relativ hohe Drehzahl umso mehr. Wir streben einen Schnitt von knapp 40 km/h an, da ist die Wirkung schon enorm.

KLL: Wurde das bereits von Euch getestet?

JüS: Jein. Wir haben aktuell Prototypen aus Beton. Leider haben sie beim Gießen eine gewisse Unwucht bekommen. Der Effekt ist trotzdem schon beachtlich: Man benötigt ca. 12 Runden zum Erreichen der Endgeschwindigkeit, und wenn man mit dem Treten aufhört, dann rollt man noch acht Runden aus. Es ist ein herrliches Gefühl.

KLL: Und in den Kurven? Ist so eine Klapp-Ramme überhaupt noch lenkbar?

JüS: Dank der Kurvenneigung ja. Und im Gegensatz zum normalen Klapprad verliert unser Bolide beim Rechts-Hochfahren nur minimal an Tempo. Die Fahrt wird noch homogener. Dazu kommt noch die hervorragende Aerodynamik.

KLL: Weil es Scheiben sind?

JüS: Ja. Letztes Jahr haben die Fahrer mit Scheiben oder Wenig-Speichen-Laufrädern schon ausgesprochen gut performt. Unsere Stahlscheiben sind noch mal aerodynamischer als alles andere.

KLL: Warum?

JüS: Weil die Scheiben genau wie die verwendeten Reifen 35mm haben, alles eine Breite. Ausserdem wird sogar der Spalt zwischen Reifen und Felge mit Silikon ausgeglichen.

KLL: a pro pos Reifen. Für welche Pneus habt ihr Euch entschieden?

JüS: Das steht noch nicht fest. Derzeit verwenden wir Schwalbe-Reifen vom Typ Kojak in 35mm. Allerdings laufen gerade noch Anfragen bei Rubena und Vittoria. Eigentlich sind uns die Reifen von Schwalbe etwas zu weich. Unser Ziel ist ein stabiler, speziell für uns angefertigter Reifen. Da kommt es auf ein paarhundert Euro nicht an. Er sollte halt gut rollen und lange halten.

KLL: Mit so einem Rad könnte man auch andere Dinge machen...

JüS: Was meinst Du? Alte Leute überfahren vorm Altersheim?

KLL: Nein, ich denke da beispielsweise an einen Geschwindigkeitsrekord mit dem Klapprad...

JüS: Ja, das würden wir dann wohl auch noch mitnehmen, bietet sich ja an. Dann natürlich auf einem Gefälle. Die Kalmitabfahrt ist dafür leider nur bedingt geeignet, aber wir haben da schon eine Idee...

KLL: Aha? Was peilt ihr denn für eine V-max an?

JüS: Der Rekord steht ja derzeit so bei knapp 100km/h, wenn wir richtig informiert sind. Unsere Berechnungen gehen davon aus, dass wir auf einer 10%-Abfahrt bei idealen Wetterbedingungen durchaus zwischen 120 und 140 km/h erreichen können.

KLL: Wie bremst man so ein Tempo ab?

JüS: Gar nicht! Vorraussetzung hierbei ist eine sichere Ausrollzone. Die montierte Vorderradbremse kann definitiv keine viertel Tonne aus 140km/h auf Null abbremsen. Das geht nicht. Deshalb ist auch die Kalmitabfahrt zu gefährlich. Wir haben aber eine relativ sichere Strecke im Schwarzwald ausgemacht.

KLL: Ihr redet sehr offen über Eure Ambitionen. Keine Angst, dass jemand die Idee aufgreift und das gleiche macht?

JüS: Naja, eigentlich hält sich unsere Angst in Grenzen: Die meisten basteln an ihren Klapprädern ja nur oberflächig rum, da geht es eher um die Lackfarbe oder ob die Klingel besser rechts als links montiert wird. Von denen kann sich wohl keiner solche Räder drehen. Das ist sehr teuer und erfordert ein gewisses Know-How an der Drehbank. 

KLL: Und wo montiert ihr die Klingel?

JüS: Man hört uns auch so. Die Laufräder sind nicht ganz lautlos. Wir fahren aktuell mit einem Reifendruck von 12,5bar, was bei so breiten Reifen relativ viel ist.

KLL: Na dann wünschen wir viel erfolg in der kommenden Saison!


Montag, 5. Oktober 2015

Doch nur eine Nebelkerze?

Die inoffizielle Ankündigung vom World Klapp 2016 als Race Across Pfalz hat hohe Wellen geschlagen. Zu hohe Wellen, wie die Organisatoren finden. In mehreren konspirativen Einzelgesprächen der Vorstandsmitglieder des PKV unter einander hat man nun beschlossen, erst Mal keine Stellungnahme abzugeben. Ausserdem wird derzeit geprüft, ob nach der vorzeitigen Veröffentlichung des Geheimplans an "RAP" festgehalten werden soll oder ob man den World Klapp 2016 wieder in Schopp veranstaltet. "Die Pfalz ist vielleicht eh nicht b(e)reit genug, um eine klappradwürdige Querung dieser zu veranstalten", heißt es. Also stellen wir uns erst Mal auf den Plan B der Veranstalter ein: Das bereits für 2015 geplante Schopp Six Days. Vielleicht wurden die Fehlinformationen ja auch nur ins Netz gestreut, um sich im Winterloch ins Gespräch zu bringen. Das wäre nicht der erste Fall dieser Art.

Freitag, 25. September 2015

enthüllt: Geheimplan für den World Klapp 2016 - Race Across Pfalz!

216 km - 2000 Höhenmeter

Von Kyll im Vulkaneifelkreis bis ins südöstliche Germersheim. Dieses Rennen wird es in sich haben und das diesjährige Mega-Event "24 Heures le Schopp" noch einmal übertrumpfen. Die 216 km lange Strecke führt mit rund 2000 Hm einmal quer durch die Pfalz, und das alles mit dem Klapprad. Aus dem Umfeld der Organisatoren hört man, dass auch 2016 an dem Duomatic-Verbot festgehalten werden soll. "Ein Gang ist genug, wenn er richtig ausgewählt ist", wird einer der Verantwortlichen Organisatoren zitiert. Vorbild für diesen außergewöhnlichen Wettkampf sei das Race Across America in den Vereinigten Staaten. Ein bisschen kleiner zwar, aber viel schöner.

in sechs Stationen vom Nordwesten in den Südosten 

Das Rennen wird vermutlich am Samstag, den 7. Mai gegen 5 Uhr morgens gestartet. Es gibt einen Massenstart für die 600 tapferen Klappradler. Die noch nicht genau festgelegte Strecke wird an bestimmten Kontrollpunkten vorbeiführen, unter anderem Bernkastel-Kues, Idar-Oberstein, Kaiserslautern und Landau. An den Kontrollen wird es - wie man es von KTF (Klapprad-Touren-Fahrten) kennt - Verpflegung und Stempel geben. Insgesamt warten sechs Kontrollstellen auf die Klappradler.

Die ersten Klappräder werden dann gegen 13 Uhr im Ziel an der Festung Germersheim erwartet, wo für das leibliche Wohl und Entertainment sowohl für die Zuschauer als auch die Athleten gesorgt wird. Das altbewährte musikalische Rahmenprogramm - unter anderem mit Hans Freistadt, elfmorgen, Jimi Hering - wird durch zwei absolute Top-Acts ergänzt, sodass sich für die Zuschauer der Besuch im eigentlich recht langweiligen Germersheim lohnt.

durchweg positive Resonanz bei den Teams

Das Gerücht um den neuen World Klapp als Langdistanzwettbewerb hat sich auch schon im Kreis der Teilnehmerteams herumgesprochen und stößt im Allgemeinen auf ein sehr positives Echo. So planen wohl die meisten Teilnehmermannschaften der vergangenen World-Klapps eine Teilnahme in 2016, und viele haben geäußert, dass sie das Rennen auch als Viererteam fahren wollen. "Bei uns geht so viel an den Rädern kaputt, da können wir uns gegenseitig helfen" äußerte sich beispielsweise Joachim R., der mit seiner Gruppe schon von Anfang an dabei ist. Auch Alfons V. aus einem der Top-Teams präferiert die Gruppentaktik: "Nur so kommen unsere Anzüge optimal zur Geltung". Sein Team - bisher gesponsort von einem Erotikunternehmen aus den Niederlanden - plant offensichtlich ein noch beeindruckenderes Outfit.

Initiative von Team Capri Sonne?

Natürlich wird im Vorfeld auch viel über die Gründe diskutiert, warum man den bisherigen Austragungsort Schopp trotz des beindruckenden Erfolgs dieses Jahr verlassen will. Eventuell könnte es mit den Ambitionen des Gewinnerteams zusammenhängen. Die Fahrer des Team Capri Sonne sind alle eng mit den Entscheidungsprozessen im Pfälzer Klappverein (PKV) verknüpft und fahren ohnehin teilweise weit über 1000km Rad pro Woche. Da liegt der Verdacht nahe, dass man sich hier auf "kurzem Dienstweg" eine Heimspielsituation für die Titelverteidigung schaffen wollte. Die Idee eines 24-Stunden-Rennens hatte ihren Ursprung ebenfalls im Team Capri-Sonne. Matthias E., der ursprünglich ein Sechs-Tage-Rennen ins Leben rufen wollte, konnte den PKV damals zum Glück nur von einer kurzen 24-Stunden-Ausgabe überzeugen.

Schnell sein bei der Anmeldung

Wer sich mit seinem Klapprad der Herausforderung stellen möchte, der muss sich zum einen an einige Regeln halten, die jedoch für die meisten Klappradfahrer selbstverständlich sind: Die wichtigsten sind das Tragen eines Oberlippenbartes und der Besitz eines mindestens 30 Jahre alten Klapprades ohne Schaltung. Aber auch Schnelligkeit bei der Anmeldung ist gefragt. Leider wird der Veranstalter aus organisatorischen Gründen nicht mehr als 600 Teilnehmer zulassen können. Das ist leider sehr knapp bei dem steigenden Klappradtrend: Der Kalmit Klapprad Cup war dieses Jahr nach 8 Minuten restlos ausgebucht: Das Kuriose: Die Anmeldung wurde dieses Jahr während des ARD-Tatort freigeschaltet, und wer diesen zu Ende geguckt hatte bekam zunächst nur einen Platz auf der Warteliste. Es lohnt sich also ein regelmäßiger Besuch auf der Veranstalterseite www.world-klapp.de

geheimes Logo


bisher geheimer Streckenplan